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Behördenmikado beim Hochwasserschutz!

Starkregenkarte des Kreises soll Hochwasserkarten der Bezirksregierung berücksichtigen – die legt die aktuelle immer noch nicht vor!

Seit dem Hochwasser 2021 hat die Stadt die für sie möglichen Maßnahmen umgesetzt, so z.B. die Verstärkung des Deiches Dornheckenweg mittels einer Spundwand in dem Bereich, in dem diese aus der Vergangenheit fehlte.

Hochwasserrückhaltebecken Auelsbach: Eine Vergrößerung des einstaubaren Volumen des Hochwasserrückhaltebeckens (HRB) Auelsbach von derzeit 57.000 m³ auf ca. 166.000 m³ befindet sich seit Jahren in der Genehmigungsphase bei der Bezirksregierung, weil immer wieder neue Auflagen und Abstimmungsbedürfnisse geltend gemacht werden. Nach sich widersprechenden Forderungen des Aggerverbandes und der Naturschutzverwaltung des Kreises wurde der bereits mehrfach zu überarbeitende landschaftspflegerische Begleitplan erneut fertiggestellt und mit einer dann wieder überarbeiteden Synopse im Beteiligungsverfahren und einem Kompensationsverzeichnis an die Bezirksregierung Köln übermittelt.

Für nahezu alle Maßnahmen darüber hinaus muss die Stadt auf die Hochwasserkarte der Bezirksregierung und die Starkregenkarte der Kreisverwaltung warten, damit sie für weitere Planungen die notwendigen Grundlagen hat. Diese Karten sind darüber hinaus auch die Grundlage, um für die teuren Maßnahmen die Förderfähigkeit zu erhalten nicht alles alleine aus dem städtischen Haushalt finanzieren zu müssen.

„HQ100 überrechnet für Lohmar“: Bis heute wartet nicht nur Lohmar, sondern alle Kommunen an der Agger, für ein Hochwasserschutzkonzept auf die Berechnungsergebnisse des Niederschlags-Abfluss-Modell (NAM) des Aggerverbands und vor allem auf die daraus abgeleitete von der Bezirksregierung Köln zu erarbeitenden neuem Hochwassergefahrenkarten. Ohne diese Voraussetzungen können keine neuen Maßnahmen geplant und Fördermittel beantragt werden. Entgegen allen Zusagen der Bezirksregierung gibt es bis heute kein neues „HQ100 überrechnet für Lohmar“ (Neuberechnung des hundertjährigen Hochwassers).

Die Starkregenkarte wird vom Rhein-Sieg-Kreis erstellt. Es kommt immer wieder zu Verzögerungen, so dass sie den Kommunen noch nicht vorliegt. Die Bezirksregierung hat zuletzt bemängelt, dass bei den Starkregengefahrenkarten die Hochwasserkarten nicht berücksichtigt worden sind, obwohl deren Aktualisierung gar nicht vorliegt (s.o.). Deshalb erfolgt eine weitere Überarbeitung. Der Abschluss der Risikoanalyse soll im vierten Quartal 2025 erfolgen und mit dem Handlungskonzept wird jetzt für Anfang 2026 (!) gerechnet.

Fazit unsererseits: Entbürokratisierung ist zwar in aller Munde. Jedoch ist für die Kommunen und die Ratsmitglieder davon nichts zu sehen – leider auch beim Hochwasserschutz nicht!

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