Anlässlich des Tages gegen Lärm erklärt Claudia Wieja, Vorsitzende der Fluglärmkommission am Flughafen Köln/Bonn und Vertreterin der Stadt Lohmar in der Fluglärmkommission:
„Lärm, besonders Lärm in der Nacht, ist nicht nur störend, sondern gesundheitsschädigend! Die Weltgesundheitsorganisation WHO sieht Lärm als zweitgrößtes Gesundheitsrisiko nach der Luftverschmutzung. Lärm ist damit auch eine massive Umweltbelastung. Die Folgen davon sind u.a. Stress, Schlafstörungen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Besonders betroffen sind dabei auch die Anwohnerinnen und Anwohner, die erheblichem nächtlichem Lärm ausgesetzt sind. Dies gilt auch gerade im Umfeld des Flughafens Köln/Bonn, der europaweit die meisten Flugbewegungen im Kernbereich der Nacht aufweist. Das Geschäftsmodell des Nachtdrehkreuzes Flughafens Köln/Bonn fußt also auf der Ausbeutung der Gesundheit der Bevölkerung rund um den Flughafen. Damit nicht genug, bürdet es die Folgekosten dieser gesundheitlichen Beeinträchtigung den Erkrankten, den Krankenkassen und damit der Allgemeinheit auf.
Vor diesem Hintergrund bleibt es völlig unverständlich, warum nicht wenigstens das sofort mögliche Verbot der nächtlichen Passagierflüge in Köln/Bonn umgesetzt wird und auch die neue CDU/CSU-SPD Bundesregierung genau wie die vorherige CDU/CSU-FDP-Bundesregierung dies blockiert. Nachdem die Landesregierung 2012 aufgrund der Vorbereitungen des parlamentarischen Staatssekretärs Horst Becker den Beschluss für ein nächtliches Passagierflugverbot in Köln/Bonn gefasst hatte, ist nun auch die SPD in der Bundesregierung gefordert, endlich dort für diese Verbesserung den Weg frei zu machen.
Mittelfristig muss es aber darüber hinausgehen! Ich bin froh, dass die Stadt Lohmar und die hier regierenden Koalitionsfraktionen sich dazu entschieden haben, Lohmarer Bürgerinnen und Bürger bei Ihren Klagen gegen den Nachtflug und die sogenannte „fiktive Planfeststellung“ des Flughafens zu unterstützen. Ich jedenfalls werde mich weiter dafür einsetzen, auch die leider 2008 von der damaligen CDU/FDP-Landesregierung bis 2030 ausgesprochene Verlängerung der Betriebserlaubnis zu ‚knacken‘ und für den Flughafen Köln/Bonn Verhältnisse zu schaffen, wie sie rund um andere Verkehrsflughäfen die Norm sind.“
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