Heute vor genau 31 Jahren ereignete sich die Reaktorkatastrophe in Tschernobyl. Viele von uns erinnern sich noch gut an die Auswirkungen: Kinder durften Spielplätze nicht mehr nutzen, Milchpulver wurde vernichtet, Tiere mussten in den Ställen bleiben. Noch heute wird im jährlichen Austausch der Initiative „Tschernobyl-Kinder Lohmar“ klar, welche Folgen das bis heute hat.
Strahlung kennt keine Grenzen. Deshalb müssen in ganz Europa Atomkraftwerke abgeschaltet werden – an erster Stelle die in Tihange und Doel (Belgien) und Fessenheim (Frankreich). Lohmar liegt beispielweise lediglich 128 km von Tihnage entfernt, ein Super-GAU hätte verheerende Folgen. Dieses Risiko ist angesichts der erheblichen Sicherheitsprobleme nicht zu verantworten. Umso schlimmer ist, dass deutsche Firmen Brennstäbe für den Schrottreaktor liefern und die große Koalition in Berlin das nicht verhindert.
Horst Becker, Staatssekretär im NRW-Umweltministerium: „Die Bundesregierung einschließlich der Bundesumweltministerin Hendricks (SPD) ist unglaubwürdig: Verbal wird die Forderung nach Abschaltung der belgischen Bröckelreaktoren unterstützt, gleichzeitig genehmigt sie jedoch Atomlieferungen, ausgerechnet zu dem umstrittenen belgischen Reaktor Tihange. Der Atomausstieg muss endlich konsequent und europaweit durchgesetzt werden. Dass muss auch das Ende der Brennelementfabrik in Lingen und der Urananreicherungsanlage in Gronau sein. Die Lieferung von Brennelementen ins kann Ausland verboten werden, wenn die Sicherheit der Anlagen nicht ausreichend nachgewiesen ist. Die Bundesumweltministerin und die gesamte Bundesregierung müssen ihren Worten endlich Taten folgen lassen. Alles andere spielt mit der Sicherheit der Menschen in Europa und besonders in der Grenzregion“.
Nur mit den Grünen in NRW und im Bund ist die Stilllegung der Urananreicherungsanlage in Gronau (Münsterland) und der Brennelementefabrik im emsländischen Lingen durchzusetzen.