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Drohende rote Zahlen trotz immer mehr nächtlicher Passagierflüge in Köln/Bonn

Der Flughafenchef muss alle Pläne offenlegen!

Hintergrund: In diesem Jahr (Januar bis August) ist vor allem die Zahl der nächtlichen Passagierflüge gegenüber 2017 erneut gestiegen – von 10.069 auf 11.810! Diese Steigerung um absolut 1.741 Flüge entspricht 17% mehr Passagier-Nachtflügen. In der Kernzeit zwischen 0 und 5 Uhr sind 1.342 der Flüge Passagierflüge – das entspricht 27% mehr Passagier-Nachtflügen in der Kernzeit! Demgegenüber steht eine auch nicht unerhebliche 8%-Steigerung aller Nachtflüge. Damit machen in den ersten acht Monaten die nächtlichen Passagierflüge mehr als 40% aller Nachtflüge aus, im Monat August gar 51%!

Zusammengefasst: Der Zuwachs der Nachtflüge von knapp 2.100 Flügen in den ersten acht Monaten geht zum allergrößten Teil (1.342 Flüge) auf Passagierflüge in den fünf Stunden Kernzeit in der Nacht zurück!

Zu den vorliegenden Zahlen und der aktuellen Veröffentlichung des Flughafens Köln/Bonn nimmt Claudia Wieja, Vorsitzende der Fluglärmkommission, wie folgt Stellung:

„Von Jahr zu Jahr wird immer deutlicher, dass das Geschäftsmodell des Flughafens auf dem rücksichtlosen immer weiteren Ausbau der Nachtflüge besteht. Die späten Umläufe im Passagebereich, die an anderen Flughäfen nicht starten und landen dürfen, werden am Flughafen Köln/Bonn auf Kosten der Nachtruhe in der Umgebung des Flughafens immer weiter ausgebaut. Sie sind in den letzten Jahren aufgrund der fragwürdigen Prämien des ehemaligen Geschäftsführers angeworben worden, obwohl sie dem Flughafen ausweislich der Zahlen so gut wie keinen Gewinn abwarfen.

Wenn jetzt für das nächste Jahr mit einem Rückgang der Passagierzahlen gerechnet und gleichzeitig angekündigt wird, dass in den nächsten zehn Jahren 600 Mio. Euro in die Infrastruktur investiert werden müssen, zeigt dies, das in den letzten Jahren offensichtlich viele Investitionen verschleppt wurden und lässt auch Schlimmes erwarten. Neben der möglichen Privatisierung der Bodenverkehrsdienste mit „wettbewerbsfähigen Personalkostenstrukturen“ zu Lasten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stehen offensichtlich weitere Bauvorhaben in der Wahner Heide an – die „Airport City“. Es fragt sich, ob diese Vorhaben bereits alle Gegenstand des Planfeststellungsverfahrens sind oder ob es sich dabei wieder um die in den letzten Jahren vom Flughafen und der Stadt Köln angewandte Salamitaktik handelt. Vor allem aber steht zu befürchten, dass der Flughafen erneut die Nachtflüge ausweitet, um damit sein offensichtlich einzig halbwegs funktionierendes Geschäftsmodell auf Kosten der Anwohnerschaft auszubauen. Ich kann dem neuen Flughafenchef Johan Vanneste nur dringend raten, seine Planungen offen, ehrlich und vor allem frühzeitig mit der Fluglärmkommission und den betroffenen Kommunen zu diskutieren.“

Die Veröffentlichung des Flughafens Köln/Bonn finden Sie Pressemitteilung der Flughafen Köln/Bonn GmbH.

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