Über 70 Zuhörerinnen u. Zuhörer waren bei der Veranstaltung der GRÜNEN in Lohmar zum neuen Bestattungsgesetz in NRW anwesend und zeigten deutlich, dass es ein großes Bedürfnis in der Bevölkerung gibt, mehr über die Veränderungen zu erfahren. Die Bürger machten durch ihre engagierten u. sachlichen Beiträge deutlich, dass Bestattungs- und Friedhofsfragen keinem Tabu mehr unterliegen. Reiner Albrecht (Parteivorsitzender der GRÜNEN und Ratsmitglied) leitete den Informationsabend mit dem Hinweis darauf ein, dass das neue Bestattungsgesetz einerseits Gesetze aus dem Jahr 1794 außer Kraft setzt und andererseits den gewandelten gesellschaftlichen Anschauungen im Umgang mit dem Tod Rechnung tragen will. Die beiden Referenten, Pfarrer Peter Gottke von der evangelischen Kirchengemeinde Lohmar und Bestatter Norbert Arz, wiesen auf die zunehmende Individualisierung bei der Bestattung hin. Norbert Arz empfahl daher Partnern, sich rechtzeitig über Bestattungsfragen zu verständigen und handschriftlich verfasste Willenserklärungen ins Stammbuch zu legen.
Neu im Gesetz seien zwar die Bestattung von Tot- und Fehlgeburten sowie bei Schwangerschaftsabbrüchen, das Anlegen von Aschestreufeldern, der Wegfall des Sargzwanges bei Zugehörigkeit zu einer bestimmten Religionsgemeinschaft und die Stärkung der Totenfürsorge von Lebenspartnern. Andererseits fehlten pflegefreie Gräber (Wiesengräber), um die Sorge um die spätere Grabpflege zu nehmen, aber dennoch nicht namenlos beerdigt zu werden. Pfarrer Gottke: „Jeder Mensch hat einen Namen – auch über den Tod hinaus.“ Auch die komplizierte Verfahrensweise bei der Anlage von Friedwäldern wurde bemängelt. Speziell auf Lohmar bezogen wurden kritisch die Trauerhalle und der Aufbewahrungsraum auf dem städtischen Friedhof bewertet. Aus den Reihen der Zuhörer wurde angeregt, den Zustand des anonymen Grabfeldes zu verbessern, die Möglichkeit der Aufbewahrung von Urnen in einer Urnenwand und die Anlage eines Friedwaldes mit der Möglichkeit der Baumwurzelbestattung weiter zu verfolgen. Reiner Albrecht sicherte für die GRÜNEN zu, dass seine Fraktion dazu Initiativen ergreift.
Mit freundlichen Grüßen
Reiner Albrecht
(Parteivorsitzender und Ratsmitglied)