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„Endlich auf den Sattel schwingen und losradeln“ – Mehr Mittel für den Radverkehr

Heute ist der Europäische Tag des Fahrrads. Das Rad ist das Verkehrsmittel für Gegenwart und Zukunft. Denn das Fahrrad ist schnell, günstig, braucht wenig Platz und verursacht weder Lärm noch Schadstoffe. Mittlerweile fahren in Deutschland zusätzlich zu den vielen, vielen Millionen klassischen Rädern auch bereits etwa 2,5 Millionen Pedelecs und E-Bikes. Dank ihnen werden immer längere und bergigere Strecken attraktiv für den Umstieg aufs Rad.

Doch wenn es konkret wird, etwas für das Verkehrsmittel Fahrrad zu tun, scheiden sich die verkehrspolitischen Geister. So legte einerseits Rot-Grün in NRW 2012 mit dem „Aktionsplan Nahmobilität“ den Grundstein für besseren Fuß- und Radverkehr. Wir schufen ein spezielles Förderprogramm. Mit der Planung und stufenweisen Umsetzung von mittlerweile sechs Radschnellwegen nimmt NRW eine nationale Vorreiterrolle ein. Sie sind breit und kreuzungsfrei. Dadurch ermöglichen sie eine neue Fahrqualität für Fahrradfahrer*innen. Andererseits ist die Haltung einiger weiterer Parteien eher: „Gerne mehr Fahrrad, aber bitte ohne Geld oder Umbau im Straßenraum.“

Wir GRÜNE sind überzeugt, dass man eine handfeste Politik fürs Fahrrad machen muss, wenn man Potentiale wecken will. Wir müssen uns endlich auf den Sattel schwingen und losradeln. Deshalb hat Nordrhein-Westfalen die Aufnahme des 100 km langen Radschnellwegs Ruhr in den Bundesverkehrswegeplan beantragt. Doch Bundesverkehrsminister Dobrindt lehnt das ab. Die Große Koalition im Bund will mit dem Bundesverkehrswegeplan erneut Milliarden in den Aus- und Neubau von Straßen pumpen. In der Gesamtschau zementiert dieser Plan damit die überholte Verkehrspolitik der Vergangenheit.

Dabei ist nicht jede Maßnahme schlecht. Doch neben der Schiene braucht auch der Fahrradverkehr viel mehr Investitionen. Wir GRÜNE wollen mit Radschnellwegen und ÖPNV-Verknüpfungen Alternativen schaffen. Diese Initiative sollte der Bund aufnehmen und zukunftsfähige Mobilitätslösungen wie Radschnellwege finanzieren, auch wegen der Entlastung der Straßen.

Fahrradverleihsysteme werden im Ausland auch offensiver angegangen. Erwähnt seien hier nur Paris und Lille. In NRW wählte dagegen beispielsweise Köln eine komplizierte Mini-Lösung und das Projekt in Bonn befindet sich schon seit Jahren im Planungsstadium.

Am heutigen Europäischen Tag des Fahrrads lohnt besonders ein Blick über den eigenen Tellerrand und in unsere Nachbarländer. Zum Beispiel in die dänische Hauptstadt Kopenhagen. Dort ist man deutschen Städten ähnlicher Größe meilenweit voraus. Der Fahrradanteil am Modal Split lag in der dänischen Hauptstadt 2014 bei bereits 30 Prozent*. Das schafft in NRW fast nur Münster, die ’nationale Fahrradhauptstadt‘. Das Fahrrad ist eine Mobilitätslösung für die europäische Zukunft. Wir GRÜNE streiten dafür, dass die Chancen für mehr umweltfreundlichen Verkehr mittels Fahrrads genutzt werden. Dafür müssen wir alle gemeinsam und viel stärker als bislang in die Pedale treten.

2016_fahrrad

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