Unser Antrag von Januar diesen Jahres, uns als Fairtrade-Stadt zu bewerben, wurde von allen Ratsfraktionen einstimmig unterstützt und beschlossen. In der Dezember-Ratssitzung konnte jetzt berichtet werden, dass Lohmar alle Kriterien erfüllt und das Zertifikat „Fairtrade-Town Lohmar“ im Februar nächsten Jahres von Vertretern der Organisation TransFair e.V. verliehen bekommt.
Diese schnelle Bewerbung wurde durch ein engagiertes Team aus Menschen der Zivilgesellschaft, Politik (parteiübergreifend) und Wirtschaft umgesetzt. Dabei konnte das Team auf bestehende Aktivitäten zurückgreifen, aber auch neue Akteure (Schulen, Vereine, Kirchengemeinden) hinzugewinnen. Unser besonderer Dank geht an unser Ratsmitglied Reiner Albrecht, den Vorsitzenden dieser Steuerungsgruppe. Die Steuerungsgruppe ist unverzichtbarer Bestandteil des Konzeptes Fairtrade-Stadt. Sie muss nach der Verleihung des Titels weiter dafür sorgen, dass die erforderlichen Kriterien dauerhaft erfüllt werden – jede Fairtrade-Stadt erhält den Titel für zwei Jahre und wird dann erneut überprüft.
Lohmar ist damit eine von z.Zt. 519 deutschen Städten, die den fairen Handel auf kommunaler Ebene fördern und das Ergebnis der erfolgreichen Vernetzung von Personen aus Zivilgesellschaft, Politik und Wirtschaft sind, die sich für den fairen Handel in ihrer Heimat stark machen.
Reiner Albrecht freut sich: „Es ist gut, dass Lohmar damit ein Zeichen gegen Armut in den Ländern des Südens setzt und für eine gerechtere Gestaltung des globalen Welthandels. Wenn die Menschen keine fairen Preise für ihre Arbeit bekommen, kommen sie zu uns. Selbstverständlich zahlen wir dann etwas mehr für die Produkte, eben einen gerechteren Preis.“
Fairtrade garantiert den in der Kampagne organisierten Bauern einen festen Mindestpreis für ihre Produkte, ein Preis, der die Kosten für eine nachhaltige Produktion deckt. Verboten sind dabei Zwangsarbeit und ausbeuterische Kinderarbeit. Die Produzenten erhalten aber nicht nur einen fairen Preis für ihre Waren, sie erhalten auch eine Prämie, die für Projekte verwendet werden muss, die der Gemeinschaft zugutekommen. So wurden beispielsweise Schulen aufgebaut und deren Lehrer bezahlt.