Der Landtag hat sich heute in einer von der GRÜNEN-Landtagsfraktion beantragen Aktuellen Stunde mit den geplanten Kürzungen der Finanzierungsgrundlagen für Busse und Bahnen beschäftigt. Nach den Plänen der Großen Koalition in Berlin droht dem Land bis zum Jahr 2009 eine Kürzung von 490 Millionen Euro. Horst Becker MdL, Kommunalpolitischer Sprecher und Vorsitzender der GRÜNEN Kreistagsfraktion:
„Ministerpräsident Rüttgers und der heutige Bundesfinanzminister Steinbrück haben die Interessen der NRW-Bahnkunden in Berlin verkauft. Ein derartig massiver Eingriff in die finanziellen Grundlagen bei Bussen und Bahnen wie der in Berlin geplante ist nur durch eine deutliche Anhebung der Fahrpreise und Streckenstreichungen möglich. Wenn Verkehrsminister Wittke heute in der Debatte angekündigt, dass nicht jeder Ort in NRW über einen Bahnanbindung verfügen muss, dann sollten sich etliche Bürgermeisterinnen und Bürgermeister insbesondere außerhalb der Ballungsräume schon mal auf den Verlust ihres örtlichen Bahnhofes einstellen.“
Nach Ansicht der GRÜNEN ist die erfolgreiche Bahnpolitik des Landes NRW der letzten 10 Jahre massiv gefährdet. Seit 1995 ist bei gleich bleibendem Mitteleinsatz das Zugangebot in NRW um 30 % ausgeweitet worden. Im gleichen Zeitraum sind die Fahrgastzahlen in Bussen und Bahnen um rund 40 % gesteigert worden. Die Zukunft vieler kleiner Bahnhöfe und Bus- und Bahnangebote ist im Rhein-Sieg-Kreis mit der neuen Landesregierung massiv in Frage gestellt. Alle politisch handelnden Personen und Fraktionen sollten gemeinsam die weitere Entwicklung mit großer Sorge beobachten. Darüber hinaus wird im Schülerverkehr massiv bei den Landesmitteln gekürzt! Auch dies werden die Familien im Geldbeutel spüren und Kinder und Jugendliche, die für ihre Mobilität auf Busse und Bahnen angewiesen sind, werden in ihren Mobilitätsmöglichkeiten eingeschränkt.“
Nahezu jede Schülerin und jeder Schüler in NRW hat mittlerweile mit einem Schülerticket oder Vergleichbarem den Fahrschein für unbegrenzte Mobilität in Bussen und Bahnen. Aus einer Idee der GRÜNEN im Jahr 1999 hat sich eine Erfolgsstory mit bundesweiter Ausstrahlung entwickelt. Das Schülerticket ist ein attraktives Mobilitätsangebot für Kinder und Jugendliche und ist gleichzeitig eine finanzielle Entlastung für die Familien. Durch das attraktive Angebot werden junge Menschen langfristig an den ÖPNV gebunden.